„Gemeinde Aktuell“

Zwicker wirbt für Zusammenarbeit

Bevor es losgehen konnte mit der KAB-Veranstaltung „Gemeinde Aktuell“, gab es zunächst ein großes Stühle- und Tischerücken in der Gaststätte Kaiser. Denn mit so vielen Gästen hatte niemand gerechnet.

Der kleine Saal war überfüllt und so musste zunächst Platz geschaffen werden, bevor mit dem eigentlichen Programm begonnen werden konnte. Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff hatte kurzfristig abgesagt.

Dafür sprang Landrat Dr. Kai Zwicker ein. Der ehemalige Heeker Bürgermeister ging auch auf den öffentlich stark diskutierten Verkauf des zweiten Teils der Schniewind‘schen Fabrik ein. Die Berichterstattung und die Diskussion darüber tue Heek nicht gut und der Landrat wünschte sich als Heeker Bürger, dass alle Beteiligten sich schnellstmöglich zusammensetzten, um die Sache vernünftig und für alle plausibel zu klären.

Laut Zwicker grassierten die wildesten Verschwörungstheorien über den Verkauf und bei diesem sensiblen Geschäft wäre eine gute Präsentation und ein vernünftiges Zusammenarbeiten aller Beteiligten der richtige Weg.

Später machte Landrat Zwicker einen Schwenk zu den Geschehnissen und Planungen auf Kreisebene. Ganz oben stand die Flüchtlingspolitik. „Wir haben nicht nur Chaos und Probleme, sondern auch schon einiges erreicht.“ Die teilweise scharf geführten Diskussionen mochte er so nicht mitführen. Vielmehr meinte er, dass das Thema mit Akzeptanz durch Aufklärung angegangen werden müsse. Wichtig sei dabei, die eigenen Werte beizubehalten und zu verteidigen, ohne eine ablehnende Haltung einzunehmen.

Mit dem Kreishaushalt zeigte sich Kai Zwicker zufrieden. Trotz vieler Unwägbarkeiten sah er den Kreis gut aufgestellt und berichtete von der niedrigsten Kreisumlage in ganz Nordrhein-Westfalen.

Auch bei der Arbeitslosigkeit stehe der Kreis im Vergleich zu vergangenen Jahren mit einer Quote von 3,8 Prozent sehr gut da. Den Fokus will der Kreis in diesem Jahr auf den Ausbau des Glasfasernetzes, die Wirtschaftsförderung und die Flüchtlingsintegration legen.

Die von Bund und Land stark geförderte Regionale ist ein weiteres zentrales Projekt im Jahr 2016, das der Landrat auf seinem Zettel hat.

Bauamtsleiter Herbert Gausling gab einen Rückblick auf das vergangene Jahr und warf einen Ausblick auf die Vorhaben der Gemeinde im Jahr 2016.

In seinen Ausführungen nannte er die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Nienborg und das neu angeschaffte Einsatzleitfahrzeug, dessen Auslieferung für Ende Februar erwartet wird.

Der Ausbau des Schöppinger Damms ist ebenso für 2016 geplant wie die Sanierung eines Teils des alten Bahndamms. Erweiterungen im Industriegebiet Heek West werden ebenso in Angriff genommen, nicht ohne darauf zu achten, die Zufahrt über die Benzstraße zu entlasten. Hier müsse noch geklärt werden, wie die Kosten aufzuteilen seien, so Gausling.

Das Baugebiet Strothbach und die Erschließung des Baugebietes Hoffstätte sollen ebenfalls vorangetrieben werden, wie auch die weitere Verfahrensweise bei den Windkonzentrationsflächen. Insgesamt 460 Hektar wurden ausgewiesen und stehen nunmehr für die Errichtung von Windrädern zur Verfügung.

Ein weiteres wichtiges Thema in seinen Ausführungen war die Unterbringung der Flüchtlinge. Etwa 190 Flüchtlinge wurden in Heek bisher aufgenommen. Gausling machte klar, dass die Gemeindeverwaltung dem Arbeitskreis Flüchtlingshilfe für seine Arbeit sehr dankbar sei. „Ohne die Hilfe der Freiwilligen wäre die Gemeinde Heek nicht in der Lage, die Aufgabe zu stemmen“ so Gausling.

Helmut Schwietering, WN 12.01.16

 

 

Bildergalerie

Zurück