Friedhofskultur im Wandel der Zeit

Reinhold Benning referiert

Bestattungskultur wandelt sich spürbar

Die Bestattungskultur ist im Umbruch: Dass es mittlerweile eine eindeutige Trendwende zu alternativen Bestattungsmöglichkeiten gibt, zeigte die Abstimmung im Kreuzzentrum zu Anfang des Vortrags von Reinhold Benning. Sein Thema lautete: "Die Bestattungskultur im Wandel der Zeit".

Mehr als 30 Personen aus Heek, Ahle und Nienborg konnte der Vorsitzende der KAB St. Josef Heek, Christan Hilbring, zu dieser Veranstaltung begrüßen - schon die Auswertung der Stimmzettel überraschte die Gäste. Weniger als die Hälfte der Anwesenden würden sich nach aktuellem Stand für eine traditionelle Sargbestattung entscheiden. Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es zu dieser Art der Bestattung überhaupt keine Alternative.

Herausforderungen

Benning, der als Fachbereichsleiter bei der Stadt Ahaus auch für die Verwaltung der Friedhöfe zuständig ist, hatte eine Menge an Informationen mitgebracht und ging unter anderem auch auf die Herausforderungen ein, die die Kommunen zukünftig zu bewältigen haben werden.

Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei vom Heeker Bestatter Hermann Bendfeld und vom Mitglied des Kirchenvorstands Alfons Bendfeld. Auch in der Kirchengemeinde Heilig Kreuz Heek macht man sich Gedanken über notwendige Veränderungen. Für die Kirchengemeinde ist es laut Reinhold Benning auch in Bezug auf die Anpassung der Gebührensätze Zeit, über Aktualisierungen nachzudenken.

War auf den Friedhöfen früher kaum Platz, gibt es heute reichlich freie Flächen, die von Jahr zu Jahr mehr werden. Urnengräber nehmen immer mehr zu. Häufiger gebe es auch Wünsche der Angehörigen nach einer Umbettung. Benning machte klar, dass es dafür Vorschriften gibt, die nicht umgangen werden dürfen.

Dem Wunsch der Angehörigen kann laut seiner Aussage nicht in jedem Fall entsprochen werden. Es müssen Ruhezeiten eingehalten werden. In der Regel sind das 30 Jahre. Wird diese Frist verletzt, spricht man von Störung der Totenruhe, die ein klarer Tatbestand ist und sogar zu einer Gefängnisstrafe führen kann.
Anhand vieler praktischer Beispiele machte er den interessierten Zuhörern klar, wie komplex diese Themen rund um die Bestattung sind und mit welcher Sensibilität man hier vorgehen muss. Die Zen-tralrendanturen spielen bis heute noch bei vielen dieser Fragen eine entscheidende Rolle. Reinhold Benning sieht auf dem Gebiet allerdings eine eindeutige Trendwende in Richtung Marketing.
Lebhafte Diskussion
Ob traditionell, Urnengrab, Ruheforst oder weitere Alternativen: Die Möglichkeiten haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. "Mit diesem Thema beschäftigt man sich sicherlich nicht gerne, aber wer eine genaue Vorstellung hat, sollte diese auch schriftlich festhalten und hinterlegen", so Benning. Die Diskussionsrunde im Anschluss an seine Ausführungen zeigte deutlich, dass sich viele trotz Unbehagen mit diesem Thema beschäftigen.

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